Einem Tagebucheintrag von Hugo Ball entnehmen wir, dass es sich bei den auf den Dada-Bühnen gezeigten Tänzen um teils stark rhythmisierte Maskentänze handelte, wenn er schreibt: «Mit fünf Laban-Damen als Negressen in langen schwarzen Kaftans und Gesichtsmasken studiere ich einen neuen Tanz ein. Die Bewegungen sind symmetrisch, der Rhythmus stark betont, die Mimik von ausgesuchter, krüppelhafter Hässlichkeit.» Dieses Zitat bezeugt zudem, dass es zu künstlerischen Zusammenarbeiten zwischen den Protagonisten der Dada-Bewegung und einzelnen Schülerinnen des Tanzreformers Rudolf von Laban gekommen ist. Über die choreografisch-tänzerische Gestaltung und die Bewegungsästhetik dieser in den Programmheften als ‹abstrakt›, ‹expressionistisch› oder ‹cubistisch› angekündigten Tänze ist heute jedoch nur wenig überliefert.
Im Symposium «Tanz auf den Dada-Bühnen» soll dieser kulturhistorische Themenkomplex beleuchtet werden. Dabei sollen sowohl geteilte Utopien und Gemeinsamkeiten der beiden Gruppierungen wie u.a. der Reformwille der Kunst aber auch zentrale ästhetische Differenzen zwischen ihnen zur Sprache kommen.
Hinweis
Das Symposium wird als ein Programmpunkt ins stadtumspannende ZÜRICH TANZT Wochenende integriert. D.h. es kann mit ZÜRICH TANZT Tages- oder Wochenendpass besucht werden. Mehr Infos unter www.zuerichtanzt.ch
Besucher/innen, die nur zum Symposium kommen bezahlen dafür an der Tgeskasse im Cabaret Voltaire einen einmaligen Eintritt von sFr. 15.- Darin enthalten sind auch der Spaziergang zu den historischen Dada-Orten sowie der Besuch der akustischen Lecture Performance von Evelyn Dörr, Tamás Ungváry und krok&petschinka. Besucher/innen, die nur zur Performance kommen bezahlen dafür sFr. 10.-